Nuri Bilge Ceylan
Nuri Bilge Ceylan wurde 1959 in İstanbul geboren. Er studierte an der Boğaziçi Universität Elektrotechnik und später Film an der Mimar Sinan Universität, die er abbrach. Sein Debütfilm »Koza« (Cocon), der 1995 beim Internationalen Filmfestival Cannes präsentiert wurde, war der erste türkische Kurzfilm, der bei diesem Festival gezeigt wurde. Danach drehte er als Fortsetzung von »Koza« drei Spielfilme, die auch Provinz-Trilogie genannt werden: »Kasaba« (Kleinstadt, 1997), »Mayıs Sıkıntısı« (Bedrängnis im Mai, 1999) und »Uzak« (Weit, 2002). »Uzak«, der Abschlussfilm der Trilogie, gewann 2003 in Cannes den Großen Preis der Jury und machte den Regisseur einem internationalen Publikum bekannt. »Uzak« gewann insgesamt 47 Preise, davon 23 bei internationalen Festivals, und ist in der türkischen Kinogeschichte der Film mit den meisten Preisen. Dem folgte 2006 »İklimler« (Jahreszeiten), für den er in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet wurde. Wiederum in Cannes war er 2008 mit »Üç Maymun« (Drei Affen) im Wettbewerb und gewann den Preis Beste Regie. »Üç Maymun« war auch der erste türkische Film, der es im Rennen für den Oscar für ausländische Filme in die Endrunde schaffte. »Bir Zamanlar Anadolu'da« (Es war einmal in Anatolien) wurde 2011 in Cannes erneut mit dem Preis der Großen Jury ausgezeichnet. Schließlich gewann Ceylan dort mit »Kış Uykusu« (Winterschlaf) auch die Goldene Palme. Nuri Bilge Ceylan, der auch als Fotokünstler tätig ist, eröffnete zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland.
Filmografie
2023 Auf trockenen Gräsern
2018 Der wilde Birnbaum
2014 Winterschlaf
2011 Es war einmal in Anatolien
2008 Drei Affen
2006 Jahreszeiten
2002 Weit
1999 Bedrängnis im Mai
1997 Die Kleinstadt
1995 Koza, Kurzfilm