Jury - Wettbewerb der Spielfilme
Klaus Eder
Jurypräsident

Klaus Eder wurde 1939 in Augsburg geboren. An der Universität Stuttgart studierte er Germanistik. Seit Mitte der 60er Jahre arbeitet er als Filmkritiker, zuletzt für den Bayerischen Rundfunk und für deutschsprachige Filmeitschriften. Er publizierte Bücher über Andrzej Wajda, Luis Bunuel, Nikita Mikhalkov und Andrei Konchalovski, Arturo Ripstein, Im Kwon-taek sowie Nagisa Oshima. Zwei Bücher entstanden zusammen mit Alexander Kluge. 1986 bis 2007 programmierte er das Filmfest München. Zahlreiche internationale Filmfestivals wurden von ihm beraten. Von 1987 bis 2024 war er Generalsekretär des Internationalen Verbands der Filmkritik (FIPRESCI). Seit 2004 berät er das Filmfestival Türkei Deutschland und wurde 2010 mit dem Ehrenpreis des Festivals für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in München.
Jurypräsident, München
M. Caner Alper
Spielfilmjury

M. Caner Alper wurde 1970 in Izmir, Türkei, geboren. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen, aber seine Leidenschaft galt schon immer der Literatur und dem Kino. Alpers erstes Buch Heute ist bei uns Putztag!, eine Sammlung von Satiren, wurde 2006 veröffentlicht. Von 2004 bis 2008 veröffentlichte er Kritiken und Rezensionen in mehreren Zeitschriften sowie Romane und Memoiren. Alper gründete 2007 mit Mehmet Binay CAM Films und arbeitete als Autor, Regisseur und Produzent an Dokumentarfilmen wie Geflüster aus Anatolien, Eine Freiheitsreise, Sprechende Fotografien und Erinnerungen ohne Grenzen. Sein Drehbuch Zenne, das den ersten Mord an einem Homosexuellen in der Türkei thematisierte, inszenierte er in Co-Regie mit Mehmet Binay. Der Film erhielt 36 internationale Auszeichnungen und wurde auf 74 internationalen Filmfestivals gezeigt. Sein zweites Drehbuch und Regiearbeit war der Film Schubladen (2015), basierend auf einer 30-jährigen Lebensreise einer authentischen Person, erhielt zahlreiche Preise für den Besten Film und die Beste Schauspielerin bei Festivals, darunter beim Filmfestival Türkei Deutschland Nürnberg. Im Jahr 2022 war Alpers Biopic Bergen, basierend auf der Lebensgeschichte einer legendären Sängerin, ein Kassenerfolg mit mehr als sechs Millionen verkauften Tickets und Eröffnungsfilm beim Filmfestival Türkei Deutschland in Nürnberg. Alpers letzter Langfilm Bihter wurde 2023 auf Amazon Prime Video ausgestrahlt. Auf derselben Platform wird im Frühjahr 2025 sein aktueller Film Verborgenes Profil weltweit ausgestrahlt.
Drehbuchautor & Regisseur, İzmir
Filmografie
M. Caner Alper Filmografie:
2008 Geflüster aus Anatolien – Dokumentarfilm
2009 Eine Freiheitsreise – Dokumentarfilm
2010 Sprechende Fotografien – Dokumentarfilm
2012 Zenne – Spielfilm
2013 Erinnerungen ohne Grenzen – Dokumentarfilm
2015 Schubladen – Spielfilm
2020 Lacrimosa – Kurzfilm
2022 Bergen – Spielfilm
2023 Bihter – Spielfilm
Meltem Cumbul
Spielfilmjury

Meltem Cumbul trat während ihrer Kinokarriere in achtzehn Filmen auf, darunter in Gegen die Wand, der mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde und in Gönül Yarası, der ihr beim Palm Springs International Film Festival die Auszeichnung Beste Schauspielerin einbrachte. Neben Eine endlose Geschichte, der Serie mit den höchsten Einschaltquoten in der türkischen Fernsehgeschichte und Das prächtige Jahrhundert, die über 50 Ländern gezeigt wurde, spielte sie in weiteren Serien wie Smokey Joe’s Cafe, Das widerspenstige Mädchen, Seeufer, E-Flüchtling.com. Als Theaterregisseurin inszenierte sie Bent von Martin Sherman, Blu von David Hare und Ich, liebe Milena, ein Stück über den von Bülent Yıldız dramatisierten Briefwechsel zwischen Franz Kafka und Milena. Von 2014 bis 2017 war sie Präsidentin der Gewerkschaft der Schauspieler. Im Anschluss ihres dreijährigen Schauspielstudiums bei Eric Morris unterrichtete sie zwischen 2009 und 2018 am Staatlichen Konservatorium der Mimar-Sinan-Universität Istanbul, Abteilung für Theater, wo sie ihren Bachelor- und Masterabschloss gemacht hatte. Die Schauspielmethoden von Stanislawski und Eric Morris lehrte sie auch an der Fakultät für Kommunikation, Kino und Fernsehen der Bahçeşehir Universität, im Fachbereich Theater und Schauspiel der Aydın Universität Istanbul (Masterstudiengang), am Fachbereich Theater des Konservatoriums der Okan Universität Istanbul, am Stadttheater sowie am Toy Theater in Istanbul. Sie gibt weiterhin Schauspielunterricht im Meltem Cumbul Studio.
Schauspielerin, İstanbul
Filmografie
Meltem Cumbul Filmografie (Auswahl):
1994 Eine Herbstgeschichte
1995 Herr E
1998 Pizza Speziale
2001 Maruf
2004 Gegen die Wand
2005 Herzwunde
2007 Frau der Fremde
2009 Die Liebe verbrennt
2011 Nuri
Andrea Kuhn
Spielfilmjury

Andrea Kuhn leitet seit 2007 das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte. Sie ist ausgebildete Filmwissenschaftlerin und unterrichtete acht Jahre lang Film‐ und Kulturwissenschaft an der Friedrich‐Alexander‐Universität Erlangen‐Nürnberg. Parallel leitete sie 10 Jahre lang die StummFilmMusikTage Erlangen. 2008 war sie Vorsitzende des Human Rights Film Network, einem Zusammenschluss von ca. 50 Filmfestivals zum Thema Menschenrechte weltweit. 2014-2020 war sie Vorsitzende des Verbands Bayerischer Filmfestivals. Andrea Kuhn ist Mitglied der Europäischen Filmakademie, Kuratoriumsmitglied der Stiftung medico international und war fünf Jahre lang im Vorstand des Dox Box e.V., einer Organisation, die Dokumentarfilmer und -Filmerinnen in der arabischen Welt unterstützt. Sie ist eine der Initiatorinnen der Initiative Festivalarbeit gerecht gestalten, die unter dem Dach von ver.di für bessere Arbeitsbedingungen bei Filmfestivals kämpft.
Festivalleiterin des Menschenrechtsfilmfestival, Nürnberg
Sema Poyraz
Spielfilmjury

Sema Poyraz, 1950 im türkischen Zonguldak geboren, emigrierte 1961 nach Deutschland. Bereits in den 1970er Jahren war sie als Schauspielerin in den Filmen von Regisseurinnen und Regisseuren wie Helma Sanders, Tunçel Kurtiz und Erden Kıral zu sehen und realisierte auch eigene Dokumentarfilme. 1980 schloss Poyraz ihr Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie ab. Ihr Debütspielfilm Gölge – Zukunft der Liebe (1980) gilt als eine der ersten Produktionen des deutsch-türkischen Kinos. Dem folgten zahlreiche Dokumentar- und Kurzfilme als Regisseurin und Drehbuchautorin. Seit den 1980er Jahren ist sie als Schauspielerin regelmäßig in Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen zu sehen. Für ihre Rolle der Mutter in Cemil Ağacıkoğlus Film Özür dilerim (Ich entschuldige mich) wurde sie 2013 beim 32. Filmfestival in Istanbul als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Seit 2019 ist Sema Poyraz festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater in Berlin, wo sie unter anderem mit Regisseuren wie Nurkan Erpulat und Hakan Savaş Mican zusammenarbeitet.
Regisseurin & Schauspielerin, Berlin
Filmografie
Sema Poyraz Filmografie (Auswahl):
1975 Der kleine schwarze Fisch - Kurzfilm (Regie, Drehbuch)
1978 Turdağ, Geschichte eines kleinen türkischen Jungen - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)
1980 Gölge – Zukunft der Liebe - Spielfilm (Regie, Drehbuch)
1984 Stille Nacht im fremden Land - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)
1986 Überwindbare Hindernisse - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)
1987 Halbmond und Preußenadler - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)
1988 Die Türhüter - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)
1992 Im Herzen ein fernes Ziel - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)
1993 Oda - Kurzfilm (Regie, Drehbuch)
1997 Amour en Guerre - Dokumentarfilm (Regie, Drehbuch)