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Pressemitteilung vom 28.03.2024

Ehrenpreise 2023 gehen an Michael Verhoeven und Şerif Gören

Şerif Gören und Michael Verhoeven werden mit dem Ehrenpreis des 27. Filmfestivals Türkei Deutschland für deren Verdienste um die Interkulturalität des Kinos auf internationalem Niveau ausgezeichnet.

Das 27. Filmfestival Türkei Deutschland eröffnet am 10. März mit einem Gala-Abend in der Nürnberger Tafelhalle. An der Eröffnungsgala werden neben den Ehrenpreisträgern Michael Verhoeven und Şerif Gören auch die Schriftstellerin und Präsidentin PEN Türkei, Zeynep Oral, die Regisseurin Biket İlhan, die Musikerin und Schauspielerin Melike Demirağ, der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Marcus König, die Kultur-Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner, der FIPRESCI Generalsekretär Klaus Eder sowie weitere Künstlerinnen und Künstler teilnehmen.

Der Eröffnungsfilm ist »On Kadın« (Zehn Frauen) von Şerif Gören mit Türkan Şoray in der Hauptrolle.


Der Vorverkauf für Eröffnungsgala wurde gestartet: www.fftd.net

Die Festivalleiterin Ayten Akyıldız ist über die beiden Ehrenpreisträger hoch glücklich: »Ich freue mich sehr, mit Şerif Gören und Michael Verhoeven zwei Regisseure in Nürnberg auf unserem Festival als Ehrenpreisträger zu begrüßen, die mit ihren Filmen und Produktionen es immer wieder schafften, den Zeitgeist der Gesellschaften in ihren Ländern kritisch und kunstvoll auf die Leinwand zu bringen, um so die gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Natürlich freue ich mich auch auf ein sehr schönes Festival mit einem hochwertigen Filmprogramm, mit Wettbewerben, aktuellen Filmen, ausgesuchten Werken von Şerif Gören und Michael Verhoeven und Musikabenden in der Festivallounge«.

Ehrenpreise 2023

Das 27. Filmfestival Türkei Deutschland ehrt in diesem Jahr zwei Regisseure, die mit ihrem filmischen Schaffen für den interkulturellen und internationalen Kulturaustausch große Verdienste erworben haben.

Ehrenpreis 2023: Şerif Gören

In der Filmsprache von Regisseur Şerif Gören stehen Realismus und Authentizität untrennbar miteinander verankert. So führte er das türkische Kino auf ein international hoch respektiertes Niveau und holte mit »YOL« (Der Weg) für das türkische Kino die erste »Goldene Palme« bei den Filmfestspielen in Cannes. Er führte Regie bei Spielfilmen wie »Umut« (Die Hoffnung),  »Derman« (Trost), »On Kadın« (Zehn Frauen), die mit »YOL« zu Eckpfeilern des türkischen Kinos wurden und Generationen von FilmemacherInnen in aller Welt nachhaltig beeinflussten. Gören schaffte es immer wieder, die Kultur und zugleich die gesellschaftlichen Veränderungen der Türkei in einer universellen Filmsprache zu zeigen: ein Meisterregisseur des internationalen Kinos, der mit seinen Filmen unterschiedlichste Kulturgruppen der Türkei einte und zugleich berührte.

Şerif Gören, ein sehr enger Freund und Weggefährte von Yılmaz Güney, mit dem er eng kooperierte, hat bei mehr als 50 Filmen Regie geführt. Er gehört zu den Künstlerinnnen und Künstlern mit dem Gespür, soziale Probleme frühzeitig auf die große Leinwand zu bringen. Einen besonderen Draht knüpfte er nach Deutschland, als er 1979 seinen Spielfilm »Deutschland, bittere Heimat« in Berlin drehte und so schon sehr früh auf das Leben und die Zukunft der hierzulande lebenden Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus der Türkei aufmerksam machte. Während seines einjährigen Gastaufenthaltes in Deutschland drehte er 1988 die Dokumentarfilme »Kartoffel und Zwiebel« und »Rot und Grün« sowie den Kinofilm »Polizei«.

Während seiner Karriere mit über 40 Kinofilmen auf dem Regiestuhl arbeitete er mit den prominentesten Schauspielerinnen und Schauspielern des türkischen Kinos zusammen, entdeckte dabei auch immer wieder junge Talente und ermöglichte ihnen die große Kinokarriere. Er engagierte sich für die Entwicklung einer gerechten Kinobranche und gründete selbst die große Gewerkschaft für Filmsetarbeiterinnen und -arbeiter sowie Tagelöhnern des Filmsektors.

Das Filmfestival Türkei Deutschland ehrt den großen Kinomeister Şerif Gören, der mit sei­ner außerordentlichen Kunst einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Dialog geleistet hat.

Şerif Gören wird den Ehrenpreis am Eröffnungsabend entgegen nehmen.

Ehrenpreis 2023: Michael Verhoeven

Als einer der wenigen Regisseure seiner Generation schaffte es Verhoeven gleichermaßen im Kino wie im Fernsehen Zeichen zu setzen. Er kann alles, egal ob Komödie oder Drama, ob Dokumentar- oder Kinofilm. Immer war und ist er ganz nah dran am gesellschaftspolitischen Diskurs der Zeit. In den letzten fünf Jahrzehnten hat er Deutschland mit seinen Filmen den Spiegel vorgehalten. Nie marktschreierisch, nie auf den Effekt bedacht. Dafür immer ganz nah dran und empathisch mit seinen Heldinnen und Helden.  

Michael Verhoevens filmische Karriere startete in den 50er Jahren als jugendlicher Darsteller in Filmen wie »Das fliegende Klassenzimmer« oder auch »Der Pauker« mit Heinz Rühmann – einer Zeit, in der engagierte Filmkunst in Deutschland Mangelware war. Und er studierte dann lieber Medizin, arbeitete als Arzt, ehe er zum Kino zurückkehrte. Zusammen mit seiner Ehefrau Senta Berger gründete er die »Sentana Filmproduktion GmbH« und stand fortan als Regisseur hinter der Kamera. Mit seinem Anti-Vietnamkriegsfilm »o.k.« sorgte er für einen heftigen Eklat bei der Berlinale 1970, sodass der Wettbewerb ausgesetzt wurde. Und er schuf sich einen Namen als engagierter Filmemacher mit den Polit-Dramen »Die weiße Rose« über die Tragödie der Geschwister Scholl und mit »Das schreckliche Mädchen« über eine junge bayerische Rebellin und deren provinzielle Ächtung als »Nestbeschmutzerin«. Der Film “Das schreckliche Mädchen” erhielt eine Oscarnominierung.

Es folgten Dokumentarfilme wie »Der unbekannte Soldat« über die Reaktionen gegen die desillusionierende Wehrmachtsausstellung. Für den großen Kino- und Kritikerfolg  »Willkommen bei den Hartmanns«, den sein Sohn Simon als Regisseur drehte, trat er als Produzent auf. Michael Verhoeven steht für unbeirrbar grenzüberschreitende, engagierte Filmkunst mit stets gesellschaftspolitischem, kritischem Blick auf die deutsche Vergangenheit wie auch Gegenwart.

Michael Verhoeven wird den Ehrenpreis am Eröffnungsabend entgegen nehmen.

Ehrenpreise des Filmfestivals Türkei Deutschland

2023   Şerif Gören, Michael Verhoeven

2022   Claudia Tronnier, Perihan Savaş, Ahmet Boyacıoğlu,

2021:  Senta Berger, Genco Erkal

2019:  Margarethe von Trotta, Ediz Hun, Filiz Akın

2018: Volker Schlöndorff, Halil Ergün

2017:  Jürgen Jürges, Ara Güler

2016: Kadir İnanır

2015: Hanna Schygulla, Şener Şen

2014:  Edgar Reitz, Fatma Girik

2013: Hannelore Elsner, Türkan Şoray

2012:  Tarık Akan

2011:  Fatih Akın

2010:  Klaus Eder

2009: Armin Mueller-Stahl

2008:  Zülfü Livaneli

2007:  Mario Adorf

2006:  Ferzan Özpetek

2005:  Hülya Koçyiğit

2004:  Hülya Uçansu, Tuncel Kurtiz

Informationen
www.fftd.net

Informationen und Materialien für Medien finden Sie im Pressebereich des Festivals unter:

https://www.fftd.net/presse/pressemitteilungen
https://www.fftd.net/medien/download

Festivalzeitung:
Die zweisprachige Festivalzeitung erscheint am 24. Februar 2023

Veranstalter:
Das Filmfestival Türkei Deutschland wird veranstaltet von InterForum Kunst & Kultur e.V. in Zusammenarbeit mit dem KunstKulturQuartier der Stadt Nürnberg.

Förderer:
Stadt Nürnberg
FFF Bayern & Bayerisches Staatsministerium für Digitales
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien – Filmreferat
Freundeskreis Filmfestival Türkei Deutschland                              

Festivalbüro:
Königstr. 93,     90402 Nürnberg                      
+ 49 911 929 6560                    
info@fftd.net                         

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Veranstalter: InterForum e.V. in Kooperation mit dem
KunstKulturQuartier der Stadt Nürnberg (KuKuQ)
Förderer: Stadt Nürnberg, Bayerische Staatskanzlei (FFF Bayern), Beauftragte der Bunderegierung für Kultur & Media (BKM) und Freundeskreis Filmfesitval Türkei Deutschland
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