Festivalgespräch in der Lounge Leben im Exil – Flucht für Demokratie Edzard Reuter & Can Dündar

Moderator: Alexander Jungkunz
Chefpublizist der Nürnberger Nachrichten

Zweisprachig: Deutsch & Türkisch
Festivallounge, Künstlerhaus, Königstr 93, Nürnberg

Filmvorführung vor der Diskussion  11.03., 14:00 Uhr

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Kann Geografie auch zum Schicksal für Menschen werden? In der Zeit des Nazi-Regimes fanden viele Deutsche im Ausland einen Zufluchtsort. Deutsche WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen konnten sich auf der Flucht vor den Nazis auch in der Türkei niederlassen und ihr Wissen kreativ für die Gestaltung der neuen türkischen Republik einsetzen. Ein paar Generationen später verwandelte sich Deutschland zu einem Ort des Exillebens für andersdenkende Menschen verschiedenster Herkunft, weil ihr Leben in ihrer Heimat gefährdet war und ihr Engagement für Demokratie dort nicht mehr möglich wurde.

Wie weit ist ein Engagement im Exil produktiv und wirksam, welchen Einfluss hat das Exilleben auf kreative Menschen?

Dieses Thema möchten wir mit zwei Zeitzeugen diskutieren: Edzard Reuter und Can Dündar. Moderiert wird das Gespräch von Alexander Jungkunz. Das Gespräch wird zweisprachig, deutsch und türkisch, sein. Vor der Diskussion wird der Dokumentarfilm „Geraubte Heimat“ (s.u.) vorgestellt.

 

Edzard Reuter und Can Dündar über ihre Erfahrungen

DE 2019, 45‘, dt OF, Dokumentation, ZDF/3sat/Phoenix 
Buch und Regie: Jutta Louise Oechler 
Schnitt: Ed van Megen 
Kamera: Till Kind, Timo Mönnich, Roland Rippl 
Produktion: Matthias Hervieu 

Zwei prominente Persönlichkeiten, zwei Schicksale, zwei Generationen: Edzard Reuter, ehemaliger Daimler-Benz-Chef und Can Dündar, Journalist und Regisseur. Beide mussten vor Despoten flüchten, sie verbindet die Erfahrung des Exils. In Reuters und Dündars Biografien kreuzen sich die Wege der deutsch-türkischen Geschichte auf exemplarische Weise: Einst nahm die Türkei Flüchtlinge aus Hitler-Deutschland auf – heute gewährt Deutschland den Verfolgten des Erdoğan-Regimes Zuflucht.